Am Dienstag, den 22.11.2022 hatten die Klassen 10a und 10b die Möglichkeit, an einem Vortrag von Ben Salomo in der Stadthalle Plochingen teilzunehmen. Organisiert wurde der Nachmittag durch das Gymnasium, das den ehemaligen Rapper eingeladen hatte, um den Antisemitismus, der in der deutschen Rap-Szene zu finden ist, aufzudecken.
Ben Salomo ist ein jüdischer Rapper, der 1977 in Israel geboren wurde und dessen eigentlicher Name Jonathan Kalmanovich ist. Mit drei Jahren kam er mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er schon mit 11 Jahren einschneidende antisemitische Erfahrungen machen musste. Das brachte ihn dazu, seine Gedanken und Gefühle in Texten zu verarbeiten.
Glaubten am Anfang des Nachmittags rund 10% der Zuhörer schon einmal mit Antisemitismus konfrontiert wurden zu sein, so stellte sich im Laufe der Veranstaltung heraus, dass doch fast jeder der Teilnehmenden antisemitischen Vorurteilen schon begegnet ist. Ben Salomo forderte dazu auf, die eigene Wahrnehmung zum Thema stets zu überprüfen und achtsam zu hinterfragen, damit Lügen und Polemik keine Chance haben. Besonders seine Erfahrungen in der Rap-Szene überraschten die meisten. Er sprach darüber, wie es im Backstage-Bereich von Konzerten und Festivals zugeht. Viele bekannte und gern gehörte Rapper haben mit Juden Probleme, was die Bildsprache in ihren Videos verrät. Ihre politische Einstellung drückt sich durch die Nähe und Unterstützung von antisemitischen, rassistischen, terroristischen und frauenrechtsfeindlichen Gruppen aus.
Es ist der Wahnsinn, wie sehr der Antisemitismus auch heute noch in unserer Gesellschaft verbreitet ist! Nur wir können etwas ändern und dank Ben Salomo werden wir diese Botschaft mitnehmen in unseren Alltag.
Wir bedanken uns beim Gymnasium für die Einladung und bei Ben Salomo für den aufrüttelnden Vortrag. Die meisten von uns werden Deutschrap jetzt mit anderen Ohren hören und die Videos mit anderen Augen sehen!
